Was ist Ju-Jutsu?
Ju-Jutsu wurde 1969 unter der Leitung von Franz-Josef Gresch und Werner Heim gegründet. Dabei stellten Judo, Karate und Aikido die drei Säulen des Ju-Jutsu dar. Die Techniken sind in den einzelnen Prüfungsprogrammen für Schüler- und Meistergrade nach Schwierigkeitsstufen geordnet. Jede Verteidigungstechnik ist gegen mehrere Angriffsarten anwendbar und beständig zu üben mit dem Ziel, die Bewegungsabläufe zu automatischen Reflexen (Automatismen) im Unterbewusstsein zu entwickeln. In Kombinationen können die Techniken zu kompletten Verteidigungsabläufen verbunden werden und in der „freien“ Verteidigung gegen „freie“ Angriffe zur echten Kunst der Selbstverteidigung angewandt und demonstriert werden. Bei dieser Methode wird bereits mit einer kleinen Auswahl von Verteidigungstechniken von Anfang an ein größtmöglicher Nutzeffekt durch variable Anwendung erzielt.
Durch zunehmende Verbreiterung der technischen Basis des Ju-Jutsu mussten den drei Säulen weitere hinzugefügt werden, da insbesondere im Bereich der Waffenabwehr und des Bodenkampfes Elemente aus dem Kali/ Arnis/ Escrima (Waffen) oder dem Luta Livre (Bodenkampf) nicht mehr wegzudenken sind. Auch im Atemibereich (Schläge und Tritte) sind Einflüsse aus dem Wing Chun oder dem Jeet Kune Do nicht mehr aus dem modernen Ju-Jutsu zu verbannen. Aufgrund all dieser Einflussfaktoren wurde schließlich im Jahr 2000 unter der Federführung von Bernd Hillebrand das Prüfungssystem des Ju-Jutsu grundlegend verändert und den in das Training schon längst eingezogenen Einflüssen Rechnung getragen.
So versteht sich das Ju-Jutsu heute als Zehnkampf unter den Kampfsportarten, das sich die Selbstverteidigung zum Hauptziel gesetzt hat. Daher wird im Trainingsbetrieb ständig mit dem Partner trainiert, „Luftnummern“ kommen hier nicht vor.