Bericht vom Deutsch-Japanischen Sportjugend Simultanaustausch

Aktuelles

Der Deutsch Japanische Sportjugend Simultanaustausch hat dieses Jahr das 51. Mal stattgefunden. Eine Gruppe aus 8 Jugendlichen und einem Betreuer aus Sachsen und Sachsen-Anhalt, wobei die meisten vom USV TU Dresden e.V. kamen, durfte vom 22.07. bis 05.08.2024 Japan besuchen.  Hier ein kleiner Bericht unserer wunderschönen Reise.

Tag 1

Nach dem wir sicher in Dubai gelandet sind, ging es für uns anschließend gegen 3 Uhr in den Flieger nach Osaka. Die 7,5 h Flugzeit gingen glücklicherweise relativ schnell um, sodass wir gegen 18:00 Ortszeit ins Osaka landen konnten. Anschließend ging es mit dem Bus in das 2 Stunden entfernte Kyoto. Zum Abendessen gab es dann auf den Zimmern eine leckere Bento-Box mit allerlei japanischen Köstlichkeiten. Bis auf Pascal und Paul, die anschließend noch die Gegend erkundet haben, sind alle anderen tot müde ins Bett gefallen.

Tag 2

Der Tag in Japan startete mit einem leckeren Frühstück, bei dem es neben den klassisch europäischen Optionen auch Miso Suppe und Reis gab. Gut gestärkt fand dann die Auftaktveranstaltung statt. Neben vielen spannenden Vorträgen von Vertretern der JJSA gab es auch einen kurzen Einblick in die Geschichte des Austauschprogrammes. Nach dem Mittagessen hielt uns eine ehemalige Profi-Surferin aus Japan, einen spannenden Vortrag zu den SDG's. Anschließend bestand für uns die Möglichkeit in einen Austausch zu treten und über Probleme und Lösungsmöglichkeiten im Sport- und Gesundheitswesen mit ihr zu diskutieren. Des Weiteren besuchten uns am Abend 5 Jugendliche, die uns einen kleinen Einblick in das Leben und den Sport in Kyoto gezeigt haben. Neben einer größeren Fragerunde haben wir auch den Kyoto "Slang" geübt und Pantomime gespielt.

Tag 3

Am heutigen Tage stand "Studien in Kyoto" auf dem Plan. Da wir unseren "freien" Tag natürlich vollends auskosten wollten, haben wir uns bereits 8:00 auf den Weg in Richtung Kyoto Zentrum gemacht. Als ersten Halt stand auf unserer Agenda der botanische Garten. Dort konnten wir sehr schöne japanische Pflanzen und Blumen begutachten. Irgendwie waren dann aber doch alle mehr von den Fischen im See fasziniert. Anschließend ging es weiter zum Krönungspalast des Kaisers. Da das Gelände so riesig war und an jeder Ecke ein neuer Schrein oder Tempel auf uns wartete, haben wir insgesamt fast 3 Stunden dort verbracht. 

Aufgrund des warmen Wetters (das ist sehr untertrieben) waren kaum andere Besucher dort, was uns natürlich mit die besten Fotos der Tempel garantierte. Später sind wir dann noch zu einer Wasserburg gefahren und haben den wunderschönen goldenen Tempel besucht. Begleitet wurden wir dabei von Souta einem ehemaligen Teilnehmer der IN Programms vom letzten Jahr. Beim gemeinsamen Abendessen haben wir unsere Dolmetscher und Begleiter für das Regionalprogramm kennengelernt. Bilanz des Tages: 25.000 Schritte, 5000 neue Fotos, 15 Stops an Getränke-Automaten und 1-10 Souvenirs mehr.

Tag 4

Heute startete endlich unser Regionalprogramm. Nach dem Frühstück sind wir dann endlich Richtung Kyoto-Hauptbahnhof aufgebrochen. Mit dem Shinkansen ging es dann in das etwa 2 h entfernte Iwakuni. Tatsächlich hatte der Zug genau 1 min Verspätung bei der Abfahrt in Kyoto, da anscheinend eine Gruppe Deutscher mit riesigen Koffern auf die Idee kam mit der Bahn zu fahren.Angekommen in Iwakuni wurden wir direkt herzlichst von den Japanern begrüßt.Als erster Programmpunkt stand ein Höflichkeitsbesuch beim Bürgermeister an. Dort hielten sowohl der Bürgermeister selbst, als auch der 2. Vorsitzende des Sportclubs von Iwakuni eine Rede. Auch unserer Gruppenleiter Paul hielt einen wunderbare Rede über die Gemeinsamkeiten der beiden Ländern, und bedankte sich anschließend für die Gastfreundschaft in Iwakuni.Danach ging es direkt in die Gesamtschule, wo wir zu einer Willkommensfeier eingeladen wurden. Dort haben wir unsere Gastfamilien kennengelernt. Der restliche Abend wurde dann bei der jeweiligen Gastfamilie verbracht. Einige haben sich zum Beispiel am traditionellen Origami falten versucht.

Tag 5

Gegen 9:00 haben wir uns dann alle in der Sporthalle der Gesamtschule von Iwakuni getroffen. Dort haben wir dann bis zum Mittagessen einen sportaustausch mit Kindern der Sportjugend gehabt. Neben klassischen Spielen wie Schere, Stein, Papier, haben wir auch Mollky gespielt. Dabei haben wir festgestellt, dass die Sprachlichen Hindernisse keine Hürden bei der Verständigung darstellen. Im Gegenteil, wir hatten 3 h lang sehr viel Spaß mit den Kindern und konnten alle sehr viel lachen und lernen. Abgerundet wurde der Vormittag mit einem gemeinsamen Mittagessen in der Schule. Am Nachmittag haben wir dann die Handballsportjugend kennengelernt. Obwohl die Kinder gerade mal 7-11 Jahre alt waren, hat das Team Sachsen/ Sachsen-Anhalt keinen Stich bei einem Freundschaftsspiel gesehen.

zum Abschluss des Tages ging es dann zur Iwakuni- Brücke, an welcher wir auch mit den Füßen ins Wasser gehen konnten. Somit endete auch schon unser Programm und den restlichen Abend verbrachte jeder in seiner Gastfamilie.

Tag 6

Den heutigen Tag verbrachten wir in der Highschool von Iwakuni. Also erstes stand ein Kalligraphie Kurs an. Dabei konnten wir in die Welt der Schriftzeichen abtauchen und eigene Fächer kalligraphisch gestalten. Anschließend erwarteten uns Jugendliche in traditionellen Kimonos, welche mit uns eine Tee-Zeremonie durchführten.. Unser Mittagessen haben wir mit Schülern der Kendo AG verbracht und sind gut ins Gespräch gekommen. Danach zeigten sie uns eine Kendo-Kata und einen Probekampf. Dann war es an uns einen Schlag auf den Kopf zu üben, unsere Partner trugen selbstverständlich die traditionelle Schutzkleidung. Zum Abschluss des Tages war es Zeit für unsere Präsentation über das SDG "Gesundheit und Wohlergehen". Dabei hielt Alex einen Vortrag zum deutschen Gesundheitssystem und Pascal gab anschließend eine Einführung in Erste Hilfe Maßnahmen. Mit dem gesammelten Wissen ging es dann mit den japanischen Schülern in eine Diskussion , in welcher wir über die Vor- und Nachteile beider Gesundheitssysteme debattieren.

Tag 7

Heute war Familientag. Jeder Teilnehmer konnte mit seiner Familie frei entscheiden, was sie gemeinsam unternehmen. So wurde unter anderem Karpfen gebastelt, Baseball gespielt, das Iwakuni Castle besucht, Ein Vortrag über die Zukunft von Computern gehalten, ein Tempel besucht und eine Samurai Rüstung anprobiert. Als Highlight trafen sich abends einige Gruppen und schauten in einer Schule in Iwakuni das Handballspiel zwischen Japan und Deutschland. Zwei Spieler aus Iwakuni sind in der Nationalmannschaft, so dass sogar das regionale Fernsehen da war.

Tag 8

Sayonara Iwakuni und Konnichiwa Hiroshima

Heute hieß es Abschied nehmen von den wunderbaren Menschen, die wir in den vergangenen Tagen kennenlernen durften. Es waren wirklich faszinierende und eindrucksvolle Tage die wir dort verbringen durften. Der Abschied, von denen die uns die letzten 4 Tage so intensiv begleitet und beherbergt haben, viel uns allen sehr schwer. Dann hieß es auf in den Bus, um nach Hiroshima zu fahren. Dort angekommen konnten wir nach einem kleinen Mittagessen noch ein wenig die nähere Umgebung ausfindig machen. Anschließend ging es dann zu Sanyo Oberschule in Hiroshima. Als erstes erwartete uns eine Tee-Zeremonie, in welcher uns erklärt wurde, wie man den typischen Matcha herstellen kann. Danach durften wir es auch selber einmal probieren. Anschließend erwartete uns ein überwältigendes Programm der Trommel-AG der Schule. Es war so beeindruckend und atemberaubend, dass eine Beschreibung hier nicht ansatzweise einfängt, was wir dort erlebt haben. Noch immer völlig überwältig von diesem Eindruck ging es anschließend zum Empfangsessen. Es gab Okonomiyaki im Hiroshima-Stil, bei welchem die Toppings beim Braten oben aufgelegt werden. Gut gesättigt ging es anschließend in die Unterkunft, bei der wir den Abend mit ein paar Karten Spielen ausklingen lassen konnten.

Tag 9

Der Mittwoch startete zeitig um 7:20, denn wir sind zum Frühstücken in ein Restaurant in der Nähe gelaufen. Bis auf den verdünnten Kaffee hat das Essen super geschmeckt.

Ab um 9 sind wir dann gemeinsam mit Bus, Bahn und Fähre nach Miyajima zu fahren. Dort ist einer der wenigen Schreine, die vollständig im Wasser stehen. Da zu dieser frühen Uhrzeit gerade Ebbe war, konnten wir ganz nah heran um gute Erinnerungsfotos zu schießen.

Anschließend stand eine geplante einstündig Wanderung auf dem Programm. Da wir jedoch die Sonne und Hitze unterschätzt haben, dauerte der Aufstieg zum Mt. Misen etwa 2 Stunden. Jedoch enttäuschte der Ausblick auf den Gipfel keineswegs. Wieder im Tal angekommen wurden wir direkt zu unserem nächsten Projekt gebracht. Wir durften Reis-Löffel schleifen und haben diese mit japanischen Zeichen versehen. Anschließend bestand noch etwas Zeit um durch die Einkaufsmeile zu schlendern und das ein oder andere Souvenir für zu Hause mitzunehmen.

Tag 10

Unser 3. Tag in Hiroshima startete mit einem wirklich kleinen Frühstück in einem Café. Gut gesättigt ging es dann zum Hiroshima Memorial Museum. Dies ist wirklich einen Besuch wert, wenn man sich mit der Geschichte Hiroshimas vertrauter machen möchte. Das Museum hat uns alle tief berührt und auf eindrucksvolle Weise getroffen. Anschließend durften wir in Gruppen ein wenig die Stadt erkunden. Neben dem gesamten Komplex des Memorial, waren wir noch beim Hiroshima Castle. Nach einer kleinen Mittagspause stand ein Treffen mit der Karate-Sportjugend an. Wir übten gemeinsam mit den Schülern wie man sich richtig verbeugt und die erste grundlegende Kata. Danach durften wir auch ein wenig auf Pratzen einschlagen oder eintreten. Zum Abendessen ging es für die Teilnehmer in die Gastfamilien, bei denen sich auch den Tag ausklingen lassen konnten.

Tag 11

Alle Teilnehmenden trafen sich gegen 8:00 in der Sporthalle, da sie die Nacht zuvor bei ihren Gastfamilien geschlafen hatten. Anschließend ging es dann zu einer Schule in Hiroshima, in welcher wir mit Jugendlichen über unser Jahresthema in einen Austausch kamen und über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Gesundheitssysteme diskutierten. Danach ging es direkt weiter zu einem Höflichkeitsbesuch beim Bürgermeister der Stadt Hiroshima. Mittagessen gab es dann in der Kantine, welche anders als in Deutschland nicht im Keller liegt, sondern im 16. Stockwerk eines Hochhauses. Der Ausblick war einfach atemberaubend.

Danach ging es zu dem neu gebauten Fußballstadion von Hiroshima, bei dem wir auch einmal hinter die Kulissen blicken durften. Dann stand auch schon die Sayonara Party an. Es hieß sich von den wunderbaren Menschen zu verabschieden, welche man die letzten Tage so intensiv kennenlernen durfte. Der Abschied fiel uns allen sehr schwer. Um die Erinnerungen und Momente zu behalten, wurden jede Menge Fotos gemacht und T Shirts unterschrieben.

Tag 12

Heute mussten wir uns unter Tränen von den Menschen verabschieden, die uns in ihrer wunderschönen und eindrucksvollen Stadt vier Tage lang beherbergt haben. Zum letzten Mal fuhren wir vier Stunden mit dem Shinkansen von Hiroshima nach Tokio. Gegen 15:30 Uhr erreichten wir das Prince Hotel, wo wir direkt eincheckten und unsere Bento-Boxen abholten. Es folgte ein kleiner Spaziergang, der in einem Besuch einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Japans mündete: dem Tokyo Tower. Um 20 Uhr besuchten wir eine Karaoke-Bar, in der alles von bekannten und traditionellen Liedern bis hin zu Anime-Songs gesungen wurde. Damit endete unser erster Tag in Tokyo. Morgen besuchen wir eine Universität in der Hauptstadt, wobei der Fokus natürlich auf dem Sport liegen wird.

Tag 13

Nach einem aufregenden Tag in Tokio und den Besuch der Rainbow Bride, mehrerer Tempel, dem technikviertel Shibuya und dem Kodokan, der ersten Judo Schule Japans, ging es zum Flughafen und über einen Abstecher in Dubai wieder nach Deutschland zurück.

 

nach oben